Eristische Dialektik oder die Kunst, Recht zu behalten

Author: ac7082828a

21 January 2020

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Was ist Dialektik - Kurz zusammengefaßt
Dialektik ist die Kunst des gekonnten Streigesprächs (Diskussion) - heute würde man das als Schlagfertigkeit im Dialog bezeichnen.

Wie kommt es, dass Menschen Recht behalten wollen? - Das liegt am Ego des Menschen, der seinen Selbstgefühl immer nur daraus schöpft, wie er sich einbildet, was andere von ihm denken oder sagen. Gäbe es kein von der Fremdwahrnehmung erzeugtes Gefühl von "Selbst", hätten wir nicht das Bedürfnis in den Augen der anderen Recht zu behalten. Es gibt keine objektiven Wahrheiten (obwohl Schopenhauer das behauptet). Es gibt nur Definitionen, an die wir kollektiv glauben. So ist z.B. die Ausdehnung des Kontinents Asien keine "Wahrheit", sondern nur eine irgendwann, willkürlich gemachte Definition, an die wir aber alle kollektiv glauben. Es geht also bei Streitgesprächen im Kern immer um Glauben, der dazu missbraucht wird seine Fremdwahrnehmung zu verbessern.

Um nicht als Verlierer in der Diskussion dazustehen, was durch trickreiche Schlagfertigkeit möglich wird, ist es nötig, diese „Tricks“ zu beherrschen, Schopenhauer nennt sie „Kunstgriffe“. Ich bezeichne sie hier auch hin und wieder als "Schlagfertige Kunstgriffe"

Die Basis der Dialektik sind zwei Grundhaltungen, die man in der Diskussion einnehmen kann.

1.) Ich argumentiere sachlich (ad rem)

Ich versuche den Gegner mit sachlichen Argumenten den Wind aus den Segeln zu nehmen. Unter einem "ad rem Argument" versteht man eine Argumentation, die sich nur auf die Sache selbst stützt, die am Thema bleibt und die unabhängig von Meinungen ist.

oder:

2.) Wenn ich sachlich nicht durchkomme, rede ich einfach am Thema vorbei oder werde persönlich (ad hominem)

Unter einem Argument "ad hominem" wird ein Scheinargument verstanden, in dem der Diskussionsgegner einfach auf ein Nebengleis wechselt, das nichts mehr mit dem diskutierten Kern zu tun hat, oder er leitet einen Angriff auf die Person ein. Dies geschieht in der Absicht, die Position und die Person beim Publikum in Misskredit zu bringen. Polemik ist ein Beispiel dafür.

Beispiel für Nebengleis wechseln:

Argument: "Was würden die Eltern wollen, wenn sie noch am Leben wären: Sollst du als ihr Sohn und der von ihnen eingesetzter Testamentsvollstrecker einen Rechtsanwalt nehmen, um juristische Unterstützung zu haben und die Erbaufteilung sauber abzuklären? Würden die Eltern dazu ja oder nein sagen?"
Antwort: "Was die Eltern sicher gewollt haben ist, dass wir uns nicht streiten, nach deren Tod."
Das ist nicht nur knapp daneben, es ist komplett vorbei an dem was der Erste gesagt hat.

Beispiel für persönlich werden:

Argument: "In der Bibel stehen gar keine einheitlichen objektiven Richtlinien, sondern jeder filtert nur das heraus, was in seinem Kram passt und interpretiert es nach seinem Gusto"
Antwort: "Warum kümmern Sie sich überhaupt um dieses Thema, das ist doch nicht Ihr Fachgebiet? Wahrscheinlich läuft Ihr Business nicht gut, dass Sie für so etwas Zeit finden"


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