Eine schwierige Lage

Author: ac7082828a

05 June 2020

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Soso. Eine schwierige Lage. Gehen wir mal davon aus, unser menschliches Treiben wird durch die zwei Aspekte Erwerbsarbeit und Familie bestimmt. Bislang haben sich Männer vorwiegend der Erwerbsarbeit gewidmet, die Frauen der Familie. Jetzt wollen die Frauen sich aber auch der Erwerbsarbeit widmen und die Männer der Familie. Hört sich eigentlich ganz schlüssig an.

Für die Frauen werden also Quoten eingeführt, sie werden hofiert, empowered, auch erwerbstätig zu ein, wenigstens ein bisschen.

Was ist nun mit der anderen Seite, der Familie? Da passiert nichts. Kinder werden zu anderen Frauen in die Ganztagsbetreuung gegeben statt in die Obhut ihres Vaters. Familiengerichte schieben im Trennungsfall fast immer der Mutter die Kinder zu, auch wenn die kaum Zeit hat. Das Familienministerium feiert eine Frau für ihren Einsatz in der Gleichberechtigung, die Tweets wie „Ich werde zunehmend wütend, wenn ich sehe, dass Männer uns empfehlen, wie Kinderbetreuung und Beschulung gehandhabt werden soll. Weltfremd.“ (Christine Finke @Mama_arbeitet) rausdrückt. Frauen weichen kein Stück von ihrem über Jahrhunderte dominierten Terrain zurück.

Wie also soll in diesem Umfeld ein neues Rollenbild für Männer aussehen, wenn das Erwerbsleben als zentraler Lebensbereich wegfällt, die Familie aber auch verschlossen bleibt?

Wenn es wirklich darum ginge, die Frauen in die bisherigen Männerdomänen zu hieven und die Männer in die Hausarbeit und Kindererziehung, dann müssten doch auch entsprechende Forderungen zu hören sein:

– Quoten für Männer im Erziehungs- und Bildungsbereich, in Bereichen der Kinderbetreuung
– Anspruch von Männern auf Teilzeitbeschäftigung
– Reform des Familienrechts, damit Männer im Trennungsfall die Kinder bekommen können und Unterhaltszahlungen durch Frauen geleistet werden.

Aber nichts davon ist zu sehen oder zu hören. Daher geht es gar nicht darum, irgendwelche Rollenbilder für Männer zu entwerfen, sondern Männer sollen aus den zentralen Lebensbereichen rausgedrückt werden, auf die Frauen Lust haben.

Das hat weder mit Gleichberechtigung noch mit Gleichstellung etwas zu tun. Es läuft darauf hinaus, dass Männer die von Frauen ungeliebten prekären und schmutzigen Tätigkeiten (Müllwerker, Paketboten) ausüben und von ihrem mickrigen Salär Kindesunterhalt an die Managerin zahlen, in deren Vorzimmer sie die Zalando-Pakete abgeben müssen. Die Kinder sehen kaum noch Mutter oder Vater, weil sie fast ständig von anderen erwerbstätigen Frauen betreut werden.

Und wenn die Knie des Paketboten kaputt sind, dann kann er sich unter der Brücke totsaufen.

Oder für welches neue Rollenbild für Männer ist in dieser Konstellation Platz?


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