Dutzende Vilar-Zitate

Author: ac7082828a

11 December 2020

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„Die vielen berufstätigen Frauen – Sekretärinnen, Fabrikarbeiterinnen, Verkäuferinnen, Stewardessen -, denen man überall begegnet, die sportlichen jungen Mädchen, die in immer größerer Zahl Colleges und
Hochschulen bevölkern, könnten einen fast auf die Idee bringen, die Frau habe sich in den letzten zwanzig Jahren grundlegend verändert. Sie könnten einen glauben machen, das moderne junge Mädchen sei fairer als seine Mutter und habe sich – vielleicht von einem großen Mitleid mit seinem Opfer überwältigt – entschlossen, nicht mehr die Ausbeuterin des Mannes zu sein, sondern seine Partnerin.
Dieser Eindruck täuscht. Die einzig wichtige Tat im Leben einer Frau ist die Wahl des richtigen Mannes
(sie darf sich sonst überall irren, hier nicht), und deshalb trifft sie diese Wahl meist dort, wo sie die männlichen Qualitäten, auf die es ihr ankommt, am besten beurteilen kann: beim Studium und bei der Arbeit. Büros, Fabriken, Colleges und Universitäten sind für sie nichts weiter als gigantische Heiratsmärkte.
Welches Milieu sie zum Ködern ihres künftigen Arbeitssklaven tatsächlich wählt, hängt weitgehend vom

Einkommen des Mannes ab, der sich vorher für sie versklavt hatte – ihres Vaters. Die Töchter gutverdienender Männer suchen sich den Mann zum Heiraten vorzugsweise auf Hochschulen und Universitäten, denn dort bestehen die größten Chancen, einen mindestens ebenso gut verdienenden Mann zu finden (außerdem ist ein Pro-Forma-Studium bequemer als eine – wenn auch vorläufige – Berufstätigkeit). Mädchen aus weniger gutem Hause müssen sich zum gleichen Zweck vorübergehend in einer Fabrik, einem Laden, Büro oder Krankenhaus verdingen. Beide Formen des Engagements sind provisorisch – sie dauern bis zur Hochzeit, in Härtefällen bis zur Schwangerschaft – und haben einen großen Vorteil: Jede Frau, die heute heiratet, hat »dem Mann ihrer Wahl zuliebe« entweder einen Beruf oder ein Studium aufgegeben. Und solche »Opfer« verpflichten.“

„Die Frau kennt keinen Kampf. Wenn sie ihr Studium abbricht und einen Universitätsdozenten heiratet, hat sie ohne Anstrengung das gleiche erreicht wie er. Als Ehefrau eines Fabrikanten wird man sie mit noch größerer Ehrerbietung behandeln als diesen (und nicht wie jemand, den man in der gleichen Fabrik bestenfalls am Fließband beschäftigen könnte). Als Frau hat sie immer den Lebensstandard und das Sozialprestige ihres Mannes und muß nichts tun, um diesen Standard und dieses Prestige zu erhalten – das tut er. Der kürzeste Weg zum Erfolg ist deshalb für sie immer noch die Heirat mit einem erfolgreichen Mann. Und den bekommt sie weder durch Fleiß noch durch Strebsamkeit oder Ausdauer, sondern einzig und allein durch eine attraktive Erscheinung.“

„Und alle diese Frauen »geben aus Liebe eine Karriere auf«. Jedenfalls erzählen sie das dem Mann, und der glaubt es. Der Gedanke, daß er durch seinen Antrag die Frau im letzten Augenblick vor der Mühe eines Abiturs oder Staatsexamens gerettet hat, wäre nicht so schmeichelhaft für ihn, deshalb schiebt er ihn weit von sich und berauscht sich statt dessen an der »kompromißlosen« Liebe, die diese Frau nach ihren eigenen Angaben für ihn empfindet. Wer weiß, denkt er – immer seinen eigenen Wertmaßstäben folgend -, vielleicht wäre eines Tages aus ihr eine berühmte Chirurgin (gefeierte Primaballerina, brillante Journalistin) geworden – und das alles hat sie aufgegeben, für ihn! Die naheliegende Idee, daß sie lieber die Frau eines berühmten Chirurgen, mit dessen Einkommen, dessen Prestige und ohne dessen Arbeit und Verantwortung ist, kommt ihm nicht. Er nimmt sich vor, ihr das Leben an seiner Seite so angenehm wie möglich zu gestalten, damit sie ihr großes Opfer nie bereuen muß.“

„Ein geringer Prozentsatz der Studentinnen westlicher Industrienationen (10-20 %) schafft dennoch vor der Heirat ein Hochschuldiplom. Trotz gelegentlicher Ausnahmen sind es meist die weniger attraktiven Frauen, denen es nicht gelungen ist, während ihrer Studienzeit eine brauchbare Arbeitskraft zu engagieren. Dieses Diplom erhöht dann automatisch ihren Marktwert, denn eine gewisse Sorte Mann fühlt sich – vorausgesetzt, er hat selbst ein Diplom – durch den Titel seiner Frau persönlich geschmeichelt (wie gescheit muß er sein, daß diese hochgebildete Frau sich für ihn interessiert!). Und wenn seine Koryphäe dann noch einigermaßen sexy ist, fühlt er sich im siebenten Himmel.
Doch nicht lang. Denn auch die Ärztin, Juristin oder Soziologin wird ihre Karriere für die seine »opfern« oder zumindest zurückstellen. Sie wird in eine Vorortvilla ziehen, Kinder gebären, Blumenbeete anlegen und sein Heim mit dem üblichen Kitsch anfüllen. Nach ein paar Jahren hat sie über diesen Amüsements ihr bißchen auswendiggelerntes Fachwissen vollkommen vergessen und wird im Grund genauso sein wie ihre Nachbarinnen.“

„Es gibt aber auch Frauen über fünfundzwanzig, die berufstätig sind. Das kann verschiedene Gründe haben:
a) Die Frau ist mit einem »Versager« verheiratet (mit einem Mann; der nicht genug Geld verdient, um
ihre Kitschorgien zu finanzieren).
b) Die Frau ist aus biologischen Gründen kinderlos (einige Männer sehen dann nach dem Abklingen ihrer
Leidenschaft keine Veranlassung mehr, sie zu versorgen).
c) Die Frau ist häßlich.
d) Die Frau ist emanzipiert.
e) Die Frau hat Interesse an einem bestimmten Beruf (und verzichtet daher von vornherein auf den eigenen
Sklaven und die eigenen Kinder).
Die Motive für die Berufstätigkeit von a) und b) liegen nahe. Wichtig sind die beiden nächsten Gruppen,
denn die häßliche Frau gilt oft als emanzipiert, und das ist falsch. Die Chancen, einem Exemplar der letzten Kategorie zu begegnen (einer Frau, die geistigen Interessen zuliebe – oder gar aus Fairness! – auf Komfort und Leibeigene verzichtet), sind fast aussichtslos.
Die häßliche Frau (die Frau, die nach dem Geschmack der Männer häßlich ist, weil ihre sekundären Geschlechtsmerkmale entweder unvollkommen entwickelt oder ungenügend zur Schau gestellt sind, und weil ihren Gesichtszügen jeglicher Baby-Look fehlt) arbeitet aus dem gleichen Grund wie der Mann: weil es sonst niemand für sie tut. Doch während der Mann mit seinem Gehalt Frau und Kinder ernährt, arbeitet sie immer nur für sich selbst und nie, um mit dem verdienten Geld das Leben eines schönen jungen Mannes zu finanzieren.
Diese Frau ist oft ziemlich intelligent. Anfangs läßt sie zwar wie alle Frauen, dem Beispiel ihrer Mutter
folgend und im Vertrauen auf den künftigen Arbeitssklaven, ihre geistigen Anlagen verkümmern. Doch je älter sie wird, desto mehr sieht sie ihre Chancen auf einen solchen Sklaven dahinschwinden. Und eines Tages bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich der letzten Überbleibsel ihrer Intelligenz zu erinnern unddaraus das Beste zu machen.
Manche Frauen aus dieser Gruppe bringen es damit sogar sehr weit: als Schriftstellerinnen, Politikerinnen, Journalistinnen, Ärztinnen, Juristinnen kommen sie nicht selten (und gerade, weil sie als intelligente Frauen so sehr aus dem Rahmen fallen) zu großen Ehren. Damit erweisen sie natürlich der Ausbeuterin in der Vorortvilla unschätzbare Dienste: »Seht ihr«, sagt diese, »wir Frauen könnten auch so manches, wir verzichten nur immer zugunsten der Männer.« Und anhand der abschreckenden Beispiele dieser Intelligenzbestien kann sie dem Sklaven an ihrer Seite immer wieder klarmachen, wie häßlich, hart und uncharmant (wie »unweiblich«) eine große Leistung die Frau macht. Und er wird selbstverständlich die Gehirnamputierte in seinem Bett jener anderen immer noch tausendmal vorziehen (reden kann er ja notfalls auch mit Männern).“

„Auch die Häßliche verzichtet trotz ihres Erfolges nie ganz auf ihren weiblichen Sonderstatus und erwartet mit größter Selbstverständlichkeit, daß ihre Umwelt sie – »als Frau, die erfolgreich war« – wie eine Art Weltwunder betrachtet. Es ist fast obszön, wie sehr gerade diese Frau immer ihre »Weiblichkeit« herausstreicht. Sie produziert sich vor Presse und Fernsehen, wann immer es geht, läßt ihren schwabbeligen Busen über ihre große Schreibtischplatte hängen und klagt, wie schwer gerade sie, »als Frau«, es in ihrer hohen Position habe.“

„Die Emanzipierte hat auch Kinder (allerdings oft nur eins bis zwei), eine komfortable Wohnung und alle
Statussymbole ihrer Clique. Doch sie findet ihre Vergnügungen nicht nur im Heim und auf den von ihren
Geschlechtsgenossinnen organisierten Maskenbällen: Am besten amüsiert sie sich mit untergeordneten
Handlangerdiensten, bei denen sie viel Publikum hat. Man findet sie ätherisch durch Korridore von Verlagen und Zeitungsredaktionen schwebend, im Vorzimmer der Film-, Fernseh- und Theaterbosse, in der Rolle der Regieassistentin, der Dolmetscherin, an den Schaltern der Reisebüros, in Juwelier- und Antiquitätengeschäften, in Boutiquen. Kurz, überall dort, wo sich reiche und interessante Leute treffen. Das Geld, das sie verdient, verbraucht sie meist restlos für ihre aufwendigen Maskeraden, mit deren Hilfe sie sich an ihrem Arbeitsplatz jeden Tag von neuem wieder in Szene setzt.
Die emanzipierte Frau ist genauso dumm wie die anderen, aber sie möchte nicht für so dumm gehalten
werden: Von Hausfrauen spricht sie nur auf die abfälligste Art. Sie glaubt, allein die Tatsache, daß sie eine Arbeit ausführt, die auch eines Mannes nicht unwürdig wäre, mache sie intelligent. Sie verwechselt dabei Ursache mit Wirkung: Die Männer arbeiten ja nicht, weil sie so intelligent sind, sondern weil sie müssen. Ihre Intelligenz könnten die meisten von ihnen erst dann sinnvoll gebrauchen, wenn sie frei von finanziellen Verpflichtungen wären (so frei wie die Hausfrauen zum Beispiel). In der Regel hätte eine Frau in ihrer Vorortvilla viel bessere Voraussetzungen für ein reges Geistesleben als zwischen Schreibmaschine und Diktiergerät.
Die Arbeit der Emanzipierten ist selten schwierig oder verantwortungsvoll, doch sie lebt in dem Wahn, sie sei sowohl das eine als auch das andere. Diese Arbeit »füllt sie aus«, »regt sie an«, sie könnte »ohne sie nicht existieren«. Doch wirklich angewiesen ist sie auf diese Arbeit nie, sie kann sie jederzeit aufgeben, denn die Emanzipierte arbeitet, im Unterschied zur Häßlichen, nie ohne Rettungsautomatik: Immer gibt es einen Mann, der irgendwo im Hintergrund bereitsteht und bei der ersten Schwierigkeit zu Hilfe eilt.
Daß sie langsamer aufsteigt als ihre männlichen Kollegen, findet sie zwar unfair, doch an deren mörderischen Kämpfen nimmt sie deshalb noch lange nicht teil. Das sei eben so: »als Frau«, selbst wenn man »emanzipiert« sei, habe man nicht die gleichen Chancen. Anstatt an Ort und Stelle für eine Veränderung der Tatsachen zu sorgen, rennt sie, geschminkt wie ein Clown und über und über mit Lametta behangen, auf die Versammlungen ihrer Clique und schreit nach Gleichberechtigung. Daß die Frauen selbst – und nicht die Männer – wegen ihrer Interesselosigkeit, ihrer Dummheit, ihrer Unzuverlässigkeit, ihrer Käuflichkeit, ihren albernen Maskeraden, ihren ewigen Schwangerschaften (und vor allem wegen ihrer erbarmungslosen Dressur am Mann) die Schuld an diesen Zuständen trifft, kommt ihr nicht in den Sinn.“

„Man könnte nun annehmen, die Männer der Emanzipierten hätten es besser als die anderen, weil sie die Verantwortung nicht allein tragen. Das Gegenteil ist der Fall: Die sogenannte emanzipierte Frau macht ihren Mann unglücklich. Denn dieser Mann wurde natürlich, wie alle seines Geschlechts, nach dem Leistungsprinzip dressiert und muß ihr deshalb immer ein paar Schritte voraus sein: Die Übersetzerin hat einen Schriftsteller zum Mann, die Sekretärin einen Abteilungsleiter, die Kunstgewerblerin einen Bildhauer, die Feuilletonistin einen Chefredakteur.
Die emanzipierte Frau ist deshalb nie eine Entlastung für ihren Mann: Sie beutet ihn noch mehr aus als die anderen. Je höher sie hinaufkommt, desto unbarmherziger treibt sie ihn an (und manchmal kommt eine solche Frau, durch Zufall oder die Protektion eines Mannes – denn sie ist ja attraktiv – tatsächlich in eine wichtige Stellung). Wenn er nicht selbst eine hohe Position hat, wird jede ihrer Gehaltserhöhungen für ihn zum Trauma, jede ihrer beruflichen Anerkennungen kann ihn in Panik versetzen. Er lebt ständig in Angst, sie könnte ihn eines Tages doch noch überrunden, und findet keinen Augenblick Ruhe. Die fremden Männer, die sie täglich trifft, stürzen ihn in wilde Eifersucht. Er fühlt sich überflüssig, sein ganzes Dasein scheint ihm sinnlos, denn er glaubt, daß sie ihn nicht mehr braucht. Das Glück des Sklaven – das einzige Glück, das den Männern nach ihrer Dressur noch erreichbar ist – bleibt ihm versagt.“

„Die Emanzipierte verzichtet prinzipiell auf nichts: Sie ißt die Torte und den Kuchen auch noch. Damit sie
ihrer »anregenden geistigen Tätigkeit« nicht entsagen muß, gibt sie ihre Kinder in Tagesheime und Internate oder läßt sie von jenen Hausfrauen erziehen, die sie so sehr verachtet. Und auch die Hausarbeit macht sie natürlich nicht allein: Sie erledigt sie mit ihrem Mann gemeinsam nach Büroschluß. Dafür darf er sich auch beim Parkettbohnern, Blümchengießen und Silberputzen mit seiner »geistig regen« Frau »anregend« unterhalten. Denn auf den traditionellen Plunder ihrer Sippschaft verzichtet die Emanzipierte natürlich genauso wenig wie auf den Arbeitssklaven und die Kinder.“

„Um ihrem Anspruch auf die männlichen »Privilegien« Nachdruck zu verleihen (ihren Anspruch auf die
gutdotierten Stellungen der Männer, nicht etwa auf die »Privilegien« des Soldaten), organisiert die Emanzipierte von Zeit zu Zeit sogenannte Emanzipationsbewegungen. Bei solchen Gelegenheiten lenkt sie dann mit viel Gezeter die Aufmerksamkeit der Weltöffentlichkeit auf sich, steckt sich Kampfabzeichen an den jeweils neuesten Suffragetten-Look, stellt zur Demonstration ihrer politischen Interessen etwa Kerzen an ihr Wohnzimmerfenster, kneift unter den Augen des Fernsehpublikums Bauarbeitern in die Hinterbacken und macht dergleichen Mätzchen mehr. Regelmäßig befreit sie sich dabei auch von irgendwelchen »Fesseln«. Und diese »Fesseln« versteht sie (da ihr geistige Fesseln fremd sind) immer ganz wörtlich: Zu Beginn dieses Jahrhunderts war es das Korsett, von dem sie sich befreite, in den siebziger Jahren war es der Büstenhalter (damit diese Sensation auch niemandem entgehen konnte, ließ sie ihre Sklaven die durchsichtige Bluse erfinden), und bei der nächsten Emanzipationswelle wird es vielleicht der unbequeme lange Rock sein, den sie gerade gegen den Willen der Männer mit viel Koketterie in ihren Maskenfundus aufnimmt. Nur ihre Dummheit, ihre Albernheit, ihre Lächerlichkeit, ihre Verlogenheit, ihre Gefühlskälte und ihr abgrundtief blödes Geschwätz das hat sie bei einer solchen Gelegenheit noch nie abgelegt.“


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