Faschismus stützt sich auf die ihm unentbehrlichen Feindbilder.. Doch sitzt der Gegner innen, nicht außen. Unser Ego spielt uns vor, es wäre so herrlich einfach, der Eigenverantwortung zu entkommen, indem man das Böse, das man in sich selbst nicht ansehen will, in der äußeren Projektionsfläche des anderen bekämpft. Ein einfacher, aber wirkungsvoller Mechanismus
Despoten nutzen das aus. Sie brauchen willige Helfer und willensschwache Mitläufer, politische Handlanger und graue Technokraten, dienstbeflissene Funktionäre und kühle Karrieristen, neurotische Duckmäuser oder einfach nur ergebene Parteigänger. Ganz zu Recht nennt Hannah Arendt diese Form der Gewalt, die von diesen ganz normalen und unbescholtenen Untertanen im Dienst des kollektiven Ego ausgeht, die „Banalität des Bösen".